Freitag, 3. Juli 2009

The King of Pop is dead. Long live the King?

Was? Michael Jackson, tot? Wie? Wo? Warum? Oh nein!...
So werden wohl einige Reaktionen gewesen sein, als Menschen vom Tod des King of Pop erfuhren. Manche. Meine fielen anders aus.
Nicht, dass ich für den oft respektlosen und morbiden Weg der Medien plädiere, nein, keineswegs. Ich finde es entwürdigend und einfach nur schamlos, dass, so das Gerücht, Nachrufe für Pete Doherty, Britney Spears oder Amy Winehouse schon in irgendeiner Schublade der Klatschpresse liegen und nur darauf warten, hervorgeholt zu werden, um den sowieso schon toten Stars eins reinzuwürgen.
Auf der anderen Seite sollte der Respekt in Maßen gezollt werden und nicht, wie auch leider bei Jacko der Fall, Celebrities zu Übermenschen hochstilisieren.
Tausende Fans standen am Tag der Todesbekanntgabe heulend vor seinem Anwesen, brachten Blumen, Plakate, unzählige kitschige Plüschtiere und andere Dinge, mit denen sie die Straße belagerten. Nun frage ich mich: Was hat er davon? Haben die überhaupt ein Recht so viel Trauer über seinen Tod zu empfinden, obwohl sie den wirklichen Menschen Michael wahrscheinlich nicht kannten?
Ich leugne nicht, dass wir dem King of Pop so einiges zu verdanken haben, was Musik betrifft. Ohne ihn wären wir heute musikalisch nicht da, wo sich aktuelle Bands gerade befinden. Er hat die Musikwelt revolutioniert, hat Dinge getan, die vor ihm noch niemand zu tun gewagt hat. Er ist Wege gegangen, die vor ihm niemand kannte.
Die Musikszene verdankt Michael Jackson nicht nur den Robot und den Moonwalk. Er hält den Rekord als "erfolgreichster Entertainer aller Zeiten", verhalf allein mit seinem Album "Thriller" dem Musikgeschäft in einer Zeit der sinkenden Verkaufszahlen zu einem neuen Boom und spendete großzügige Summen an alle erdenklichen Institutionen. Ohne ihn würde Pop heute anders klingen.
Aber trotz allem kann ich den Hype um Michael Jackson nicht verstehen.
Vielleicht liegt es daran, dass ich einer späteren Generation angehöre; dass ich die wilden und revolutionären Achziger nur vom Hören-Sagen kenne und nicht miterlebt habe. Als 89er Kind weiß ich nicht viel über die Zeit des Walkmans und der Dauerwelle und somit auch nicht über die Zeit, in der Michael Jackson seine größten Erfolge feierte.
Ich gebe zu, Thriller kann ich teilesweise mitsingen und den Move habe auch ich schon das eine oder andere mal versucht. Aber irgendwann geht auch das beste Musikvideo zu Ende und somit verschwindet auch ein weiterer Künstler von der Bildfläche. KLar, er war anders, nicht nur "ein Künstler", was später allerdings von positiv ins negative Sich-Verstümmeln wechselte. Seien wir ehrlich, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Jacko seinem Leben ien Ende machen würde.
Als Kinderschänder verfolgt, von den Medien mal gottesgleich gepriesen und tags darauf verpöhnt und durch den Dreck gezogen, von Schönheits-OPs entstellt, von den Frauen verlassen.
Ich weiß nicht, wie es in seinem Inneren aussah, aber da, wo er jetzt ist, geht es ihm besser als hier in der Rolle eines Spielballs zwischen Liebe und Hass. Also lasst ihn auch in Frieden ruhn.

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