Montag, 20. Juli 2009

Leuchtende Herzen

"Ich möchte aber, dass du neben mir sitzt. Ich hab dich lieb". Genau das hat vergangenes Wochenende ein 8-jähriges Mädchen geantwortet, als ich sie fragte, warum sie gerade für mich den platz frei gehalten hatte.
"Ich hab dich lieb". Ich habe ihr das auf Anhieb geglaubt.Aber halt, da meldet sich der rationale Teil meines Gehirns.
Naiv?
Nein.
In ihrer Stimme lag so viel kindliche Überzeugung. Wie sie mich angesehn hatte mit ihren kleinen Augen, die sagten: "Hey, du, komm schon.". Ihren Kopf reckte und zu mir hinauf blickte.
Kinder sind so unbeschwert; sie leben in den Tag hinein, ohne sich unnötige, störende Gedanken zu machen, oder ebendiesen überhaupt zu erlauben, sich in ihrem Kopf breit zu machen. Kinder machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Jeden Tag aufs neue.
So unbeschwert und rein, dass es fast wehtut beim Zusehen.
Wenn sie toben und sich sich danach wieder an den Händen halten; sich führen, mitreißen und begeistern lassen von anderen. Sich einfach so in den Arm nehmen und auch ganz klar sagen, wenn ihnen etwas nicht passt.
Da wird gebissen, gekratzt, geschrien, gejohlt, gepfiffen, geklatscht, gelacht, geweint. Alles aus tiefstem herzen. Kinder lassen sich leiten. nicht von ihrer Umwelt. Von ihren Emotionen.
So sind Kinder.
Erwachsene nicht.
Wir geben negativen momenten in unserem leben viel zu großen Spielraum, um sich auszubreiten und verlieren zu oft den Blick für das eigentlich Schöne. Obwohl wir doch eigentlich "groß und strak"sind, schaffen wir es nicht einmal immer für unsere Gefühle einzustehen und unsere Meinung zu sagen. Wir schaffen es nicht, uns öfter in den Arm zu nehmen, uns in den Arm nehmen zu lassen, die Liebe zu akzeptieren und uns zu freuen.
Da ist es nicht verwunderlich, dass Kinder die glücklicheren Menschen sind. Und die bessern.

All das, was diese kleinen Menschen so selbstverständlich tun haben wir verlernt.
Zu lachen, zu tanzen, ausgelassen zu sein, zu schreien, wenn uns danach ist, zu toben, zu springen, zu weinen. All das haben wir gelernt zu kontrollieren, sind einem "Kontrollzwang" unterworfen, den es uns nicht gelingt, so ohne weiteres abzustreifen.

Noch immer höre ich das unbändige Lachen, sehe ich die glitzernden Augen und würde all am liebsten konservieren. Einfrieren. Einpacken und mitnehmen auf die Reise richtung Erwachsensein. Um es immer wieder rauszuholen, aufzutauen, auszupacken. Um noch einmal Kind zu sein. Und um nicht zu vergessen, wie schön das Leben sein kann.

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